Archiv des Autors: Stefan

Level 2

Die Decke wurde geliefert. Dafür wurden mit einem Kran zunächst große, im Werk maßhaltig vorgefertigte Betonplatten wie Puzzleteile auf den zahlreichen Stützen positioniert. Anschließend wurden auf diese vier Zentimeter dicke Filigrandecke noch jede Menge zusätzlicher Stahl aufgebracht, bevor dieser dann mit der zweiten Deckenschicht aus Beton eingegossen wurde.

Jetzt haben wir zum ersten Mal „ein Dach über dem Kopf“ und können uns unterstellen, wenn uns der Himmel während der Baubesprechung von oben wässert – was zum Glück bisher nur einmal vorgekommen ist.

Des Weiteren zeigt sich nun ein anderer schöner optischer Effekt: Die Räume wirken (trotz der vielen Trägerstelzen) auf einmal viel plastischer, wenn man das von einem Raum mit nakten Wänden so sagen kann, auch „wohnlicher“.

Und während ich diese Zeilen schreibe, sind bereits die ersten Mauersteine des Obergeschosses verlegt worden. Wir sind wie immer gut damit beschäftigt, die unzähligen kleinen und großen Fragen zu klären sowie die vielen Abhängigkeiten zu entschlüsseln. Nur um ein paar Beispiele zu nennen: Die Dacheindeckung ist ausgewählt, die Schalterserie, bei der Fugenfarbe sowie dem Sofa konnten wir die Vielfalt schon auf wenige verbleibende Kandidaten einschränken. Puh…

Am Boden zerstört

Wir stehen nun vor einem wirklichen Problem. Durch die Tiefbauarbeiten am Nachbargrundstück ist es zu Veränderungen im Erdreich gekommen, welche die Standfestigkeit unserer Garage und vielleicht sogar des Hauses beeinträchtigen. An der Oberfläche zeigen sich lang gezogene Risse am Boden. Eine schwierige Zeit, die mit einem totalen Baustopp an unserem Haus einhergeht. Über vieles lässt sich spekulieren, doch was wir nun brauchen ist eine Wiederherstellung der Bodenbeschaffenheit und belastbare Aussagen, die bestätigen, dass sich auch in Zukunft keine negativen Auswirkungen auf Haus und Garage ergeben werden. Alles in allen unheimlich viel Arbeit, die so nicht vorgesehen war :((

Es wird ein Haus!

Die ersten Reihen unseres roten Verblendsteins wurden gesetzt. Hinter den Kulissen liegt unser Augenmerk gerade auf der Verkabelung und Hausautomation. Mittlerweile habe ich schon die dritte Version des Verteilerkastens entworfen, aber wer in der Kindheit Spaß an Lego-Technik hatte, der hat auch Spaß an dieser Bastelei. Und wie bisher bei jedem Gewerk gilt auch hier: Die Auswahl und Kombinationsmöglichkeiten sind nahezu unendlich und gerade der Bereich der Hausautomation erlebt derzeit einen rasanten technischen Wandel.

Daneben haben wir noch ein unerwartetes Geschenk erhalten: In den Nachrichten wurde eine Senkung der Mehrwertsteuer angekündigt und das freut uns natürlich sehr :)

Auch bei unseren Nachbarn ist nun der Startschuss gefallen und im Boden ist ein großes Loch zu sehen, in dem später einmal der Keller stehen wird.

Stein auf Stein

Unser Haus wächst und daraus ergeben sich ganz neue Herausforderungen: Für Nahaufnahmen aus dem Räumen wäre nun ein Weitwinkelobjektiv erforderlich. Aus diesem Grund gibt es heute unter anderem zwei neue Videos. Inzwischen stehen nämlich auch die Innenwände aus Kalksandstein. Auf jeden Fall ist es immer wieder aufregend, durch den Rohbau zu spazieren und sich vorzustellen, wie alles einmal aussehen wird, wenn das Haus erst fertig ist. Ich treibe mich jedenfalls gerne auf der Baustelle rum – stundenlang :)

Die dritte Dimension

Bisher hat sich alles im Flachen abgespielt: Pläne auf Papier, laufen auf der Bodenplatte, etc. und der Rest war Fantasie. Doch nun beginnt unser Haus, sich in die Höhe zu heben. Auf einmal wirkt alles viel plastischer und es ist auf den ersten Blick zu erkennnen, wo später einmal Türen und Fenster sein werden. Und schnell geht es: Während am Montag nur die ersten zwei Reihen Hintermauerwerk lagen, war am Mittwoch bereits nahezu das Erdgeschoss fertig.

Damit nun nicht der Eindruck erweckt wird, dass Bauen ein Kinderspiel oder gar langweilig wäre, haben wir noch eine kleine Geschichte zu berichten: Sobald das Erdgeschoss fertig gestellt sein wird, ist der nächste Schritt die Decke. Diese wird im Betonwerk einige Zentimeter dick nach Plan angefertigt und dafür ist es natürlich erforderlich, dass das Treppenloch an der richtigen Stelle sitzt. Als wir Sonntagabend einen Blick in die Mailbox werfen, ist der Schock erst einmal groß: Das Loch sitzt an der falschen Stelle! Offensichtlich hat es ein Missverständnis in der Kommunikation gegeben. Unser Architekt hatte nur einen skizzierten Umriss der Treppe in den Plan gezeichnet, damit die Treppe später vom Treppenplaner exakt berechnet werden kann. Nun wurden aber genau diese Maße für die Feinplanung herangezogen. Für uns bedeutet das nun erst einmal eine Woche verzug, bei der Deckenbestellung, aber wenigstens bekommen wir dann (hoffentlich) doch unsere Wunschtreppe.