Planung der Außenanlagen

Zu hegen und zu pflegen sei bereit,
das Wachsen überlaß der Zeit.

In unserem Urlaub an der Nordsee in einem kleinen Ferienhäuschen war es soweit. Beladen mit einem ganzen Stapel Bücher zur Gartenplanung aus der Stadtbibliothek machte ich mich ans Werk. Schnell lernte ich, dass schön angelegte Gärten unterschiedliche Räume schaffen, die es zu entdecken gilt. Ähnlich wie bei einem Haus, das man neugierig auf die verschiedenen Räume betritt.

Der zweite Schritt war, mich inspirieren zu lassen und dabei den Blick nicht dafür zu verlieren, dass der Garten später pflegeleicht sein sollte. Also starte ich diesen Artikel mit ein paar Bildern, die mir kreative Anregung für die Gestaltung unseres Gartentraumes gegeben haben.

Neben dem Sammeln von schönen Ideen musste natürlich auch der Bebauungsplan (auch B-Plan genannt) aufmerksam gelesen werden. Hier standen Hinweise zu Gehölzen und Hecken, Zäunen und Pflastersteinen. So ist in unserem Baugebiet beispielsweise ein wasserdurchlässiges Pflaster vorgeschrieben, auch Ökopflaster genannt.

Nachdem ich alle Fakten gesammelt hatte, machte ich mich ans Werk und zwar zunächst mit Bleistift und Buntstift und brachte auf Papier, wie ich mir unseren Garten vorstellte. Anschließend erstellte ich eine Legende zu meinem Plan. Die Grundlage zur Rücksprache mit Gartenbauern war geschaffen.

Selbst entworfener Gartenplan zur Rücksprache mit Gartenbauern

Neben optischen Aspekten legte ich Wert auf kurze Wege. Beispielsweise ist das kleine Kräuterbeet nahe an der Küche gelegen. Dort möchte ich später neben Basilikum, Rosmarin und Petersilie auch essbare Blüten für Salate anpflanzen. Denn das Auge isst ja bekanntlich mit.

Als nächstes kontaktierte ich Garten- und Landschaftsbauer in unserer Nähe und wir trafen uns auf dem Grundstück zur Rücksprache des Gartenplans. Dabei wurden uns Baustoffhändler genannt, bei denen wir Materialien aussuchen können, damit diese gleich als Materialpreise im Angebot berücksichtigt werden können.

Gleich welches Gewerk ihr bei eurem Bauvorhaben habt. Geht davon aus, dass ihr eine ganze Menge Entscheidungen treffen müsst. So war es auch bei unserer Auswahl der Terrassenplatten, Wegeinfassungen und Pflasteresteine. Das Schöne ist, dass die Baustoffhändler in aller Regel Muster der verschiedenen Materialien für euch bestellen, sodass ihr diese auch einmal mit zur Baustelle nehmen und euch die Realisierung besser vorstellen könnt.

Im Folgenden habe ich ein paar Bilder zusammengetragen von Materialien, die bei uns in die engere Auswahl gekommen sind:

Teil des Auswahlprozesses sind zum Beispiel auch die Verlegearten des Pflasters. Möchte man eine Fläche mit gleichgroßen Steinen oder vielleicht einen wilden Verband, wie auf dem Foto mit dem Ökopflaster zu sehen .

Was ebenfalls nicht unbeachtet bleiben sollte, sind die Pflanzen. Hier haben wir uns einerseits für Rollrasen entschieden, da das Ansähen von Rasen nicht trivial ist. Er muss frei von Unkräutern gehalten werden und braucht wahrscheinlich etwa ein Jahr, ehe man ihn wirklich flächig betreten kann.

Für die Heckenpflanzung haben wir Wildfruchthecken geplant. Diesen gibt man in Gartenbüchern Hecken aus Heidelbeeren oder Johannisbeeren den Vorzug, da Wildfruchthecken mehr bestäubende Insekten anlocken. Diese wiederum bestäuben dann auch die Kulturpflanzen. Nur welche Wildfrucht soll es denn sein? Hier haben wir uns kurzerhand über 15 verschiedene Wildfruchtmarmeladen nach Hause bestellt. Von der Felsenbirne, Eberesche, Hagebutte bis zur Schlehe ist alles dabei. Zwar haben wir noch nicht einmal die Hälfte probiert, aber können schon jetzt sagen: die Felsenbirne schmeckt sehr gut und die Eberesche wird es auf keinen Fall, da sie uns einfach viel zu herb ist und so bitter schmeckt, dass man denkt man isst eine Giftpflanze.

Auf dem Gartenplan seht ihr, dass wir am der Straße zugewandten Teil des Grundstücks rund geschnittene Hecken planen. Hier soll es statt dem sehr krankheitsanfälligen Buchsbaum ein Ilex werden. Es gibt sogar buchsblättrigen Ilex, der wiederum sehr gut für die Insekten ist und sich in halbschattiger Lage wohlfühlt. Direkt vor dem Haus sollen dann zwei Rosenbeete entstehen, die mit Lavendel kombiniert werden. Darüber hinaus gibt es am neuen Wohnort auch Rehe und wie ich nun gelernt habe, knabbern diese nur zu gern Rosen an. Deshalb werden die neu gepflanzten Rosen ein bisschen ungewaschene Schafswolle um den Stamm gewickelt bekommen.

Bei den Gehölzen haben wir uns für die Hauszwetschge entschieden. Zum Richtfest haben wir außerdem einen Kirschstrauch geschenkt bekommen. Den kleinen Steingarten werden vor allem Gräser zieren. Außerdem zieht ein Bambus ein, dessen triebige Wurzeln mit einer sogenannten Rhizomsperre (Wurzelsperre) in Schach gehalten werden.

In Vorfreude auf den neuen Garten habe ich außerdem damit begonnen auf unserem Mutterbodenhaufen Lupinen auszusähen. Man sagt den Wurzeln der Lupinen nach, dass sie bis in 2 Meter Tiefe reichen und den Boden mit Stickstoff anreichern. Eine ideale Gründüngung für unseren Mutterboden also. Es kann nur sein, dass ich Ende September schon etwas zu spät dran war mit dem Aussähen. Auch für zu Hause habe ich Anzuchterde gekauft und 80 Kuhschellen in den Farben Violett und Blau vorgezogen. Ich bin gespannt, wann sich hier das erste Grün zeigt. Gesellschaft bekommen die Kuhschellen von der Spinnenblume. Darüber hinaus habe ich Stecklinge von unserem Flieder geschnitten und warte ganz gespannt, dass sie beginnen zu wurzeln.

Im November haben wir nun auch endlich unseren Garten- und Landschaftsbauer gefunden. Es wird das Blumenhaus Macke aus Krummesse. Wir freuen uns, dass unsere Pläne langsam Gestalt annehmen.

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